„37 Grad“: Karrierekiller Migräne? Nicht einfach „nur“ Kopfschmerzen

In Deutschland leiden etwa 13 Prozent aller Frauen und 7 Prozent aller Männer unter Migräne. Die Reportagereihe „37 Grad“ stellt drei Betroffene vor.

Medizinstudentin Birte, Wirtschaftsprüfer Robert (Name geändert) und Frührentnerin Melanie haben eines gemeinsam: Sie alle leiden seit ihrer Kindheit unter starker Migräne. Die teils unerträglichen Kopfschmerzen kommen in plötzlichen, wiederkehrenden Attacken, die den normalen Alltag stark einschränken. Früher wurde die Erkrankung häufig hysterischen Frauen und psychischen Problemen zugeschoben.

Heute weiß man, dass es sich um eine angeborene, neurobiologische Erkrankung handelt. Doch die Vorurteile sind geblieben. Robert hat seinen Job erst seit drei Monaten und seinem Arbeitgeber bislang nichts von seinen Migräneanfällen erzählt. Er arbeitet oft im Homeoffice, hat sich sogar extra ein Bett ins Arbeitszimmer gestellt, falls die Attacken über ihn hereinbrechen. Mehrmals am Tag muss er sich hinlegen, sich zusätzlich oft krankmelden.

Migräne als Karrierekiller? 

„Natürlich hoffe ich, dass keiner erfährt, wie schlimm es wirklich ist“, erzählt Robert. Die Krankheit zu verheimlichen, sorgt für noch mehr Stress, wie Robert zugibt: „Meine Sorge ist, dass mein Chef irgendwann kommt und sagt: ‚Das geht nicht mehr, du bist viel zu oft krank. Auf Wiedersehen.‘“ Migräne als Karrierekiller? Auch die Berliner Studentin Birte wird oft von Migräne heimgesucht. Die Mutter eines zweijährigen Sohnes kann ihren stressigen Alltag im Krankenhaus oft nur mit Medikamenten überstehen.

Die wiederum machen sie müde und es fällt ihr schwer, konstant Leistungsfähig zu bleiben. „Es ist anstrengend“, berichtet Birte. Ähnlich geht es auch Melanie, die ihren Job als Teamleiterin sogar ganz aufgeben musste. Wie genau eine Migräne-Attacke entsteht ist bislang nicht erforscht. Sogar unter Ärzten ist die Unkenntnis groß, oftmals wird die Erkrankung als „Spannungskopfschmerz“ abgetan. Derweil leiden die Betroffenen weiter und müssen an Lebensqualität einbüßen. Dazu kommt oft fehlendes Verständnis von der Außenwelt. „37 Grad“ beleuchtet diesen Aspekt und begleitet drei Betroffene hautnah bei ihrem Weg, aus der Schmerzspirale.

"37 Grad: Mir platzt der Kopf" heute um 22:15 im ZDF und bereits vorab in der ZDF-Mediathek