„James Bond“: Wer wird der neue 007?

Über diese Frage diskutieren Buchmacher, Experten und natürlich die Fans schon seit Langem. Leider jedoch werden uns die Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson wohl noch mindestens bis 2023, vielleicht sogar 2024 zappeln lassen – auch Daniel Craigs Verpflichtung wurde erst drei Jahre nach der letzten Mission seines Vorgängers Pierce Brosnan verkündet.

Doch wer mag schon so lange warten? Wir nicht - deshalb haben wir zusammengetragen, wer aktuell am meisten im Gespräch ist. Einige der Favoriten, z.B. Charlie Hunnam, haben sich selbst ins Spiel gebracht. Bei anderen ist durchgesickert, dass sie bereits die Produzenten getroffen haben. Wieder andere sind derart unwahrscheinlich, dass wir sie nicht berücksichtigen müssen. Etwa Lashana Lynch, deren Einsatz als Agentin im kommenden Bond die Gerüchteküche anheizte. Zum Thema „weibliche 007“ gibt es jedoch eine klare Ansage von Barbara Broccoli: Bond kann jede Hautfarbe haben, aber er ist nun mal ein Mann. Ich bin nicht interessiert an einer Frau.“

Wie der nächste Star 007 spielt, ist völlig offen

Wird der berühmteste Agent der Welt nach Daniel Craigs recht brutaler Interpretation noch aggressiver – oder eher ein Held à la Marvel? TV DIGITAL Reporter Mike Powelz fragte den auf 007 spezialisierten Psychologen und Buchautor Prof. Werner Greve („Agent des Zeitgeistes“). Der Experte: „Ein ‚Marvel-007‘ eher nicht, weil Bond selbst ein eigenes Universum ist. Je mehr er ‚Marvel‘- oder ‚Mission: Impossible‘-Stars ähnelt, desto langweiliger wäre es für die Fans, ihn zu sehen. Deshalb setze ich darauf, dass ihn die Macher komplett neu inszenieren.“

Außerdem habe es bei jedem Schauspielerwechsel auch neue Akzente gegeben. „Sean Connery spielte Bond als zynischen Macho, George Lazenby zeigte ihn verletzlich. Bei Roger Moore war 007 galant-ironisch, bei Timothy Dalton trocken-humorlos, und Pierce Brosnan spielte ihn handzahm, während ihn Craig wütend und verletzt anlegte. Wie der nächste Star ihn spielt, ist aktuell noch völlig offen.“

Auch der nächste Bond muss ein Brite sein – sagt der Experte

Eine Einschätzung, die auch eine Aussage von Produzentin Broccoli stützt: „Bond ist jetzt eine wandelbarere Figur als früher.“ Aber gilt noch die Regel, dass ein Bond-Darsteller „unverbraucht“ sein muss? „Nein“, meint Prof. Greve, und erklärt: „Das ist ein altes Vorurteil! Sowohl Moore als auch Brosnan waren beide bereits Serienstars.“ Brite allerdings, so der Experte, müsse auch der nächste Bond sein: „Daran würde ich nicht rütteln.“

Mithilfe unserer Pro- und Kontra-Argumente könnt ihr euch sich selbst eine Meinung zu den vorgestellten Kandidaten bilden. Natürlich wurde in der Vergangenheit auch noch über Namen wie James Norton, Tom Holland, Aidan Turner, Cillian Murphy, Robert Pattinson und Damian Lewis spekuliert. Doch diese zehn sind für uns die aktuellen Favoriten:

Pro: Der 1,85 m große Star hat nicht nur die Bond-Durchschnittsgröße, sondern ist auch actiontauglich („King Arthur“). Außerdem hat Hunnam Lust: „Ich bin zu 100 Prozent bereit.“
Kontra: Aktuell ist Hunnam 40. Bei Drehstart wäre er fast so alt wie Roger Moore (45) - und der war zum Schluss etwas aus der Puste. Hunnam: „Ich glaube, vor mir sind noch viele Leute auf der Liste.“

Pro: Hiddleston kann Action und hat jede Menge Coolness. Seine Rolle als cleverer Smoking-Spion in „The Night Manager“ wird als „Vorstellungsgespräch“ für James Bond bewertet.
Kontra: Ähnlich wie Hunnam ist Hiddleston mit aktuell 40 Jahren recht alt. Außerdem findet ihn Barbara Broccoli laut „Page Six“ „nicht hart genug“ - und er spielte recht häufig den Schurken.

Pro: „Superman“ Cavill (37) ist 1,85 m, actiontauglich („Mission: Impossible - Fallout“, „Man of Steel“) und zudem megascharf auf den Job: „Ich würde 007 liebend gern spielen.“
Kontra: Nach umstrittenen Äußerungen zur #MeToo-Debatte im Jahr 2018 gilt Cavills Ruf als angekratzt. 2005 war er nah dran, Bond zu werden. Doch damals fand ihn Broccoli „zu korpulent“.

Pro: Der „Bridgerton“-Hottie ist 31, beim ersten Dreh wäre er wie Craig seinerzeit im perfekten Alter. Außerdem wäre er der ideale Mix aus unbeschriebenem Blatt und aufstrebendem Star.
Kontra:  Bislang hat Page noch keine Actiontauglichkeit unter Beweis gestellt. Barbara Broccoli wird bei seinem Netflix-Actionfilm „The Gray Man“ (2022) sehr genau hinschauen...
 

Pro: Berühmt wurde Madden (34/1,77 m) als Robb Stark, König des Nordens. In „Game of Thrones“ schlug er epische Schlachten und auch in „Bodyguard“ bewies er Durchschlagskraft.
Kontra: Obwohl Madden von vielen favorisiert wird, dementiert er selbst ausdrücklich: „Nein, ich werde nicht der nächste James Bond. Das ist nur ein schmeichelhaftes Gerücht im Internet.“

Pro: Filmjournalist Emre Kaya vom „Vulcan Reporter“ behauptete, dass Hardy („Mad Max: Fury Road“) bereits unterschrieben habe. Auch beim Buchmacher „Coral“ liegt er mit 6:4 vorn.
Kontra: Obwohl die Wettbüros auf Hardy setzen, ist er mit 43 ziemlich alt für die Rolle. Ein weiterer Nachteil: Der Star hat bereits recht viele Antihelden (u.a. „Venom“) gespielt.

Pro: Als Agent Eggsy rettete Egerton bereits zweimal in Filmen der „Kingsman“- Reihe die Welt. Auch sein Alter ist mit 31 ideal, bei seinem Debüt als Bond wäre Egerton Mitte 30.
Kontra: Obwohl sich der Star geehrt fühlen würde, verriet er dem „Daily Telegraph“, dass er nicht die Disziplin hätte, ein „Vollzeit-Actionstar“ zu werden – erklärtermaßen „hasst“ Egerton Diäten.

Pro: Laut einer Umfrage von „RadioTimes“ unter 80.000 Fans ist Heughan („SAS: Red Notice“) mit 30 Prozent Zustimmung deren Topfavorit. Und: Der Star hätte große Lust, 007 zu spielen.
Kontra: Das durchschnittliche Antrittsalter der Bond-Darsteller ist exakt 38, Heughan aber ist bereits jetzt 40. Bei einem Drehstart 2024/25 wäre er also schon Mitte 40.

Pro: In drei bis vier Jahren hat der „Star Wars“-Star (29) das ideale Antrittsalter. Außerdem ist er attraktiv und topfit. Boyega: „Ich würde das machen, wenn Steve McQueen Regie führt.“
Kontra: Ein dunkelhäutiger Bond? Trotz seines Fürsprechers Idris Elba, der selbst für die 007-Rolle im Gespräch war, setzen Buchmacher aktuell nicht auf Boyega als Daniel Craigs Nachfolger.

Pro: Dr. Ian Kinane vom „International Journal of James Bond Studies“ setzt auf Bell (35, „Fantastic Four“). Mit Broccoli hat der Star den Streifen „Film Stars Don’t Die In Liverpool“ gedreht.
Kontra: Mit nur 1,70 m wäre Bell der kleinste Bond aller Zeiten. Auch sein einstiges Unschuldsimage („Billy Elliot“) könnte ihm im Wege stehen. Insider sehen Jamie Bell als Überraschungskandidaten.