Gibt's bald den gebrochenen Eberhofer?

„Kaiserschmarrndrama“ im Ersten: Stresstest für Eberhofer

08.08.2022 um 13:39 Uhr

Mit der Krimikomödie „Kaiserschmarrndrama“ zeigt Das Erste heute Fall 7 der beliebten Eberhofer-Reihe.

Ein Artikel von TV DIGITAL Reporter Sven Sakowitz

Er lebt in der bayerischen Provinz, steht auf deftiges Essen, kühles Bier und harte Rockmusik – und hat die Herzen der deutschen Krimifans im Sturm erobert. Die Rede ist von dem sympathisch bräsigen Kommissar Franz Eberhofer aus Niederkaltenkirchen. Der Ermittler ist eigentlich eine Romanfigur von Rita Falk, gespielt von Sebastian Bezzel gelang ihm in den Bestsellerverfilmungen ab 2013 auch der Sprung auf die Kinoleinwand. Zuerst nur in Bayern, dann im ganzen Land.

Das Erste zeigt seinen siebten Einsatz „Kaiserschmarrndrama“ jetzt als TV-Premiere (Mo, 8. August, 20.15 Uhr im Ersten). Darin kommt es dicke für den Polizisten, der am liebsten seine Ruhe hat. Es beginnt damit, dass sein Freund Rudi (Simon Schwarz) nach einem Autounfall im Rollstuhl sitzt. Er gibt Eberhofer die Schuld an seiner Lage, verlangt von ihm Betreuung und zieht bei ihm ein.

Zugleich macht sich Eberhofer Sorgen um seinen erkrankten Hund Ludwig. Zu allem Überfluss baut Eberhofers Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) mit seinem verhassten Bruder Leopold (Gerhard Wittmann) auf dem Gelände des Eberhofer-Hofs ein Haus, in das sie alle einziehen sollen. „Dieser Hausbau ist ein krasser Eingriff in Eberhofers geordnete Welt, für ihn eine echte Bedrohung“, sagt Regisseur Ed Herzog im Gespräch mit TV DIGITAL. „Schließlich hasst er alles, was neu ist. Vor allem neue Häuser und neue Möbel. Der Hof verliert für ihn jetzt die wichtige Funktion als Rückzugsort, weil dort ständig Trubel herrscht.“

Die Kriminalfälle spielen im TV keine große Rolle 

Einen Kriminalfall muss Eberhofer auch aufklären: Das Webcam-Girl Simone (Theresa Walter) wird ermordet. Eine Nebensache allerdings. „Im Vergleich zu den Romanen spielen die Kriminalfälle in unseren Filmen eine deutlich geringere Rolle“, sagt Ed Herzog, der bei allen Eberhofer-Filmen Regie führte und mit Stefan Betz auch an den Drehbüchern arbeitet.

„Kriminalgeschichten werden vor allem durch das öffentlich-rechtliche Fernsehen ausreichend abgedeckt, deshalb legen wir mehr Wert auf die von Rita Falk brillant entworfenen markanten Charaktere und zwischenmenschlichen Geschichten.“

Von den Figuren schwärmt auch Sebastian Bezzel: „So schräg die Eberhofer-Figuren auch sein mögen, sie sind ebenso grundehrlich, im Grunde herrlich normal, und jeder Zuschauer erkennt in ihnen irgendeinen Verwandten, Freund oder sogar sich selbst wieder.“ Mit „Guglhupfgeschwader“ startete am 4. August der neue Eberhofer im Kino, schon im Herbst wird „Rehragout-Rendezvous“ verfilmt.

Hat Regisseur Ed Herzog nach all den Jahren noch einen besonderen Wunsch für diese Reihe? „Mich interessieren Figuren, die sich schwertun“, sagt er. „Deshalb würde es mich reizen, wenn der Eberhofer mal seinen Job verliert, die Susi ihn für immer verlässt und er sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen muss. Vielleicht arbeitet er dann als privater Ermittler und macht mit Rudi eine Agentur auf? Ein gebrochener Eberhofer – das wäre eine Geschichte, die ich sehr gern einmal erzählen würde.“

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