Eine starke Frau lässt sich nicht unterkriegen

„McLenBurger: 100 % Heimat“: Diese TV-Bulette schmeckt richtig lecker!

11.11.2022 um 14:28 Uhr

Mit einem eigenen Lokal aus der Krise: origineller TV-Film mit Steffi Kühnert als mutige Mecklenburgerin.

Ein Artikel von TV Digital Reporter Sven Sakowitz

Das kann doch nicht wahr sein! Weil Hilde Bornowski (Steffi Kühnert) als Angestellte eines Burgerlokals hin und wieder Hamburger an Bedürftige verschenkt hat, wird sie entlassen – von ihrem eigenen Sohn Thomas (Lasse Myhr). Der ist Chef des gut laufenden Ladens.

„Und jetzt?“, fragt sich die 57-Jährige. Jobs sind für Frauen ihres Alters ohnehin rar. Erschwerend kommt hinzu, dass Hilde in einem einsamen Landstrich Mecklenburg-Vorpommerns lebt, der seit der Wiedervereinigung von Abwanderung, Deindustrialisierung und Perspektivlosigkeit geprägt ist. Abgehängt eben. Doch Hilde lässt sich nicht unterkriegen: Mit ihren Freundinnen Angie (Judith Engel) und Lore (Anne-Kathrin Gummich) plant sie ein eigenes Burgerlokal zu eröffnen – im Clubheim des lokalen Fußballvereins.

„McLenBurger: 100 % Heimat“: Fr, 11. November, 20.15 Uhr im Ersten

Von ihrem aufwühlenden Weg ins neue Berufsleben erzählt der TV-Film „McLenBurger: 100 % Heimat“ (Fr, 11. November, 20.15 Uhr im Ersten und in der ARD-Mediathek), ein ansprechender Mix aus Drama und Komödie. „Mir gefällt an Hilde, dass sie trotz vieler Rückschläge und Widrigkeiten immer ihre Würde bewahrt“, sagt Steffi Kühnert. „Sie lebt in einer vom Rest des Landes vergessenen Region, aber verliert nie den Glauben daran, dass sie ihr Leben aus eigener Kraft gestalten kann. Es wäre schön, wenn diese Haltung auch die Zuschauerinnen und Zuschauer anspricht – und manche sich davon vielleicht sogar inspirieren lassen.“

Kühnert, Jahrgang 1963, wuchs in Ostberlin auf und begann ihre Schauspielkarriere an der renommierten Ernst-Busch-Schauspielschule. „Grundsätzlich sollte ich als Schauspielerin natürlich in der Lage sein, jeden erdenklichen Charakter darzustellen“, sagt sie. „Aber in diesem Fall hat mir meine DDR-Sozialisation durchaus beim Spielen der Rolle geholfen. So war es für Frauen in der DDR selbstverständlich, berufstätig zu sein, auf eigenen Beinen zu stehen. Das hat mich geprägt. Auch Hilde zieht ihre Kraft daraus, dass sie immer unabhängig von anderen war.“

Den Schauplatz des Films und seine Menschen kenne sie gut, sagt Steffi Kühnert: „Viele fühlen sich dort vergessen. Gleichzeitig gibt es trotz aller Konflikte auch immer wieder große Solidarität. Das wird oft übersehen, aber im Film ebenfalls erzählt.“ Dessen Ende erlaubt durchaus eine Fortsetzung. Wäre sie dabei? „Ich fände es wunderbar, noch mal die Hilde spielen zu dürfen. Diese Frau und diese Region bieten reichlich Stoff für weitere Geschichten.“

„McLenBurger: 100 % Heimat“: Fr, 11. November, 20.15 Uhr im Ersten

Tags:
Du willst mehr Entertainment-News?
FOLGE UNS AUF GOOGLE NEWS