Marion Kracht spielt Hildegard Knutzen

Nord bei Nordwest: Canasta – Schwarze Komödie im Agatha-Christie-Look

12.01.2023 um 15:02 Uhr

Hildegard Knutzen aus Schwanitz würde der britischen Krimi-Autorin Agatha Christie ganz sicher gefallen. Sie ist stets adrett gekleidet und geht ohne Perlenkette, Handtäschchen und Hündchen Attila nicht aus dem Haus. Sie liebt es, in der ortsansässigen Kaffeestube Kuchen zu kaufen. Dabei macht sie auf feine Dame und wirkt ein wenig überheblich, denn insgeheim hält sie sich für etwas Besseres. Die gediegenen Canasta-Runden bei Bestatter Töteberg passen perfekt zu ihrem Lebensstil. In der heutigen Folge von „Nord bei Nordwest“ steht Hildegard Knutzen im Mittelpunkt der Geschichte.

Gespielt wird das Schwanitzer Original von Marion Kracht. Die bezeichnet „Hildegard“ als Bombenrolle. „Begeistert hat mich die liebevolle, feine Ausstattung von Frau Knutzens Wohnung – dieser Agatha-Christie-Look, der genau zu dieser Dame passt. Hier waren Ausstatter am Werk, die wirklich Spaß an ihrer Arbeit haben! Oft heißt es, schwarze Komödie könnten nur die Engländer, aber ich finde, dass uns das mit diesem Film auch gelungen ist“, schwärmt die Schauspielerin.

Darum geht’s in „Canasta“

Die Schwanitzer Canasta-Runde hat vor kurzem ihr viertes Mitglied durch einen mysteriösen Todesfall verloren, als ein weiterer Vorfall das Spielgeschehen torpediert. Kaum haben Hildegard Knutzen und Annette Weinert mit Bestatter Töteberg auf ihren verblichenen Mitspieler angestoßen, rast ein Wagen ungebremst in Tötebergs Garten. Der angeschossene Fahrer lebt gerade noch lange genug, um mitzuteilen, dass sich in seinem Auto eine Menge Geld befindet.

Der unverhoffte Reichtum zieht das Trio in den Bann. Während ihre Mitspieler Skrupel haben, geht Hildegard Knutzen unbeirrt über Leichen, um das Geld behalten zu können. Selbst den Verhören mit Hannah Wagner und Hauke Jacobs hält sie stand, charmant und ohne mit der Wimper zu zucken.

Krimi oder Komödie?

Für Regisseur Felix Herzogenrath war die Folge „Canasta“ eine Gratwanderung. Er erklärt: „Der Film ist ja viel mehr Komödie als Krimi, wenn auch eine schwarze. Dafür den richtigen Ton zu treffen, dem Zuschauer das Lachen über manchmal Makaberes zu ermöglichen, war die Herausforderung. Mein Kameramann Lars Liebold und ich haben versucht, das Schwanitz von Canasta gemütlich, harmlos und etwas tüddelich zu zeigen, damit der Zuschauer eine pittoreske norddeutsche Welt sieht, in der er am liebsten auch Gebäck mit Frau Knutzen essen würde, um dabei unmoralische Pläne zu schmieden.“

„Nord bei Nordwest – Canasta“ läuft heute, 12. Januar 2023, um 20.15 Uhr im Ersten. Die Folge ist bereits in der ARD-Mediathek abrufbar.

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