Keine Symptome, aber ein negatives Testergebnis

Olympische Winterspiele: ARD-Moderator seit Tagen im chinesischen „Corona-Knast“

04.02.2022 um 12:02 Uhr

Der Sportschau-Moderator Claus Lufen erlebt geraden einen olympischen Albtraum: Er wurde bei seiner Anreise in Peking positiv auf das Corona-Virus getestet, muss seitdem in einem Isolationshotel ausharren und wartet nun schon seit Tagen auf ein negatives Testergebnis.

Und genau das ist sein Problem. „Ich werde nicht negativ. Bisher waren alle Tests positiv“, sagte der WDR-Mitarbeiter der BILD. Für die Entlassung in die Freiheit braucht es aber zwei negative Tests an zwei aufeinanderfolgenden Tagen. „Zwei Spuck-Tests waren tatsächlich negativ, aber ein Selbsttest durch die Nase positiv. Ich glaube wirklich nicht, dass sie mich mutwillig festhalten“, hat Lufen durchaus Verständnis für die chinesischen Behörden, aber nach sechs Tagen auf 16 Quadratmetern und kein Ende in Sicht wird seine Gemütslage zunehmend düster.

Bewegen kann sich der 55-Jährige in dem kleinen Hotelzimmer kaum. „Ich habe den Koffer zur Seite geräumt, um auf der Stelle laufen zu können oder ein paar Liegestütze und Gymnastik zu machen. Das wird sonst auch körperlich anstrengend. Ich schreibe zudem ein bisschen fürs Internet und versuche, Kontakt zu Athleten zu halten.“

Freundliche Chinesen in Ganzkörper-Schutzanzügen bringen Plastik-Essen

Kommunikation zu dem chinesischen Personal in dem Hotel gibt es nur mit Hilfe einer Translator-App auf dem Smartphone.  „Die Menschen, die hier in ihren Ganzkörper-Schutzanzügen arbeiten, Essen bringen, Temperatur messen, PCR-Tests machen und den Müll rausbringen, sind ausnahmslos freundlich. Alle noch sehr jung“, erzählt er bei sportschau.de. In Deutschland würde man sie wohl als freiwillige Helfer bezeichnen, in China weiß man das nicht so genau.

Für Lufen stellt sich jetzt die Frage, wann er nach den chinesischen Corona-Regeln durch einen PCR-Test als negativ gilt. Die Virenlast wird mit dem „CT-Wert“ angegeben. Der CT-Wert weist darauf hin, wie ansteckend eine infizierte Person ist. In Deutschland gelten ab der vom Robert-Koch-Institut festgelegten Marke von 30 Infizierte nicht mehr als ansteckend, entsprechend dürfen sie  dann die Quarantäne verlassen.

Grundsätzlich schlagen PCR-Tests länger an als Antigen-Schnelltests, weil sie auch geringere Virenlasten nachweisen. Reporter Lufen stellt sich daher auf weitere Tage in Quarantäne ein. Skeleton-Pilot Axel Jungk (30) durfte nach überstandener Corona-Infektion nach Peking reisen. Von ihm erfuhr Lufen: „Er sagte mir, dass er zwölf Tage positiv war. Ich muss es eben halt auch akzeptieren, dass es bei mir auch noch fünf weitere Tage dauern kann.“

Die olympische Eröffnungsfeier wird Lufen also nicht live erleben. Hoffentlich kommt er noch als Reporter zum Einsatz. Es ist ihm zu wünschen.

(Anmerkung des Autors: Nach meiner persönlichen Ansteckung mit der Omikron-Variante an Weihnachten war ich ab dem zehnten Tag nach den ersten (leichten) Symptomen wieder negativ nach PCR-Test)

Quellen
  • BILD, Sportschau.de
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