Neuer Fall: „Vergebung“

„Tatort“ aus Stuttgart: Was hat Rechtsmediziner Vogt zu verbergen?

19.11.2023 um 15:41 Uhr

Im Stuttgarter "Tatort: Vergebung" steht heute Rechtsmediziner Dr. Daniel Vogt (Jürgen Hartmann) im Mittelpunkt des Geschehens. Die Kommissare Lannert und Bootz wittern schnell, dass ihr Kollege mehr mit dem Fall zu tun hat als er zugibt... Lohnt es sich, einzuschalten?

Seit 2008 gehen Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) schon gemeinsam in Stuttgart auf Verbrecherjagd. In bislang 30 Fällen konnten sie sich dabei stets auf Rechtsmediziner Dr. Daniel Vogt verlassen, der ihnen mit Kompetenz sowie Rat und Tat zur Seite stand. Doch heute ist plötzlich alles anders.

Darum geht's im "Tatort: Vergebung"

Eine Leiche, die im Neckar gefunden wird, wirft viele Fragen auf. Der Tote, von Krebs zerfressen und offensichtlich ertrunken, könnte einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein. Einige Indizien deuten auf Mord hin. Oder war es Selbstmord? Die Kommissare durchleuchten das Leben von Matthias Döbele, von der Familie bis zum Freundeskreis, auf der Suche nach Verdächtigen.

Ihre Untersuchung nimmt eine unerwartete Wendung, als sie erfahren, dass Gerichtsmediziner Dr. Daniel Vogt den Toten als Jugendfreund erkannte, aber diese Information für sich behielt. Vogts Zurückhaltung und seine anscheinend unzureichende Untersuchung des Toten verstören die Kommissare. Sie wissen nicht, dass Vogt kurz vor Döbeles Tod um einen Rückruf gebeten wurde, ein Versäumnis, das ihn nun umtreibt. Anstatt mit Lannert und Bootz zusammenzuarbeiten, beginnt Vogt eigenmächtig, in seinem Heimatort Nachforschungen anzustellen. Was hat die Vergangenheit mit dem Tod von Döbele zu tun?

Lohnt sich das Einschalten?

Das gute Zusammenspiel und die Harmonie zwischen Lannert und Bootz sind auch bei diesem Fall ein Pluspunkt. Hinzu kommt ein - im positivsten Sinne - unaufgeregtes Drehbuch mit klassischer Krimi-Thematik: Vergangenheit trifft Gegenwart. Alte Leichen im Keller kommen plötzlich an die Oberfläche, Menschen werden mit ihren Lebenslügen konfrontiert und längst vergessen geglaubte Liebschaften sind von einer Sekunde auf die andere wieder präsent.

In dieser Gemengelage manövriert sich "Vergebung" spielend leicht - mit Spannung und Charme garniert - durch die 90-Minuten. Dabei kommt der Film völlig ohne Psycho-Terror, Horror-Szenen oder Action-Sequenzen aus. Im Mittelpunkt stehen die Protagonisten, die Ermittlungsarbeit und eine Geschichte, die einfach erzählt werden muss.

Einziges Manko: das etwas langatmige Ende. Circa zehn Minuten vor dem Ende des Films ist eigentlich alles klar, der Fall ist geklärt und die Kommissare haben den Täter - zumindest in ihren Köpfen - überführt. Warum man dann noch einen künstlerischen Höhepunkt mit konstruiert wirkendem Drama an das Ende kleben muss, erschließt sich nicht ganz.

"Tatort - Vergebung" läuft heute, 19. November 2023, um 20.15 Uhr im Ersten.

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