Coole Neo-Noir-Spannung von Marvin Kren

„Crooks“ bei Netflix: Frederick Lau als deutsche Ausgabe von Jean-Paul Belmondo

08.04.2024 um 12:46 Uhr

Frederick Lau spielt in der neuen Netflix-Thrillerserie „Crooks“ einen gejagten Kriminellen wider Willen. Von den Machern von „4 Blocks“!

Ein Artikel von TV DIGITAL Chefreporter Dirk Oetjen

Charly will nur noch raus aus der Nummer. Der ehemalige Safeknacker wird von seiner kriminellen Vergangenheit eingeholt, als alte „Bekannte“ seine Familie bedrohen. Eine serbische Einbrecherbande braucht sein besonderes Talent und zwingt ihn zum Diebstahl einer historischen Münze aus dem Tresor eines Berliner Clans. Als der Bruch in einem tödlichen Fiasko endet, wird Charlys Lage immer vertrackter. Als Gejagter gerät er zwischen alle Fronten und muss Frau und Sohn in Sicherheit bringen. Auf der Flucht landet er im Auto von Joseph. Der ist der heimliche Sohn einer Prostituierten und des Bosses eines Wiener Zuhälterclans und steht ebenfalls auf der Abschussliste. Aber immerhin hat Charly noch die geklaute Münze, die stolze drei Millionen Euro wert ist.

Berlin, Wien, Marseille: Von Charlys und Josephs Trip quer durch Europa erzählt die neue Thrillerserie „Crooks“ in acht Folgen. Erdacht hat sich die wild-brutale Geschichte der Creator, Showrunner und Co-Regisseur Marvin Kren („4 Blocks“).  Inspiriert wurde der gebürtige Wiener von dem spektakulären Diebstahl der Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum 2017 und von Filmen, die er im CoronaLockdown gesehen hatte. Darunter war das B-Movie „Der Panther wird gehetzt“ (Prime Video) mit Lino Ventura und Jean-Paul Belmondo von 1960 über den Roadtrip zweier ungleicher Gangster. „Diese beiden Ganoven halten zusammen und bilden eine unverhoffte Freundschaft, und das in einer gefährlichen, bösartigen, toxischen Welt.

Das fand ich total spannend – sozusagen das Richtige im Falschen“, so Marvin Kren im Gespräch mit TV DIGITAL. Wie schon bei „4 Blocks“ legte Kren beim Casting großen Wert auf authentische Typen. Dabei griff er auch auf bewährtes Personal zurück. Allen voran Frederick Lau, als Charly in seiner ersten Serienhauptrolle zu sehen. „Ich bin aufgeregt. Anderthalb Jahre habe ich auf den Start gewartet!“, sagt der 34-Jährige und betont, dass dieses Projekt von anderem Kaliber ist als seine letzten Ausflüge ins Gangster-Genre: „,Testo‘ etwa war eher ein Experiment. ,Crooks‘ ist jetzt eine High-Class-Serie, die viele andere Produktionen in den Schatten stellt.“

Zur Vorbereitung wurde Lau von einem Experten in die Geheimnisse des Safeknackens eingeweiht. Zudem boxte er sich für den Part vier Monate derart fit, dass er auch noch gegen Hip-Hop-Star Marteria bei „Schlag den Star“ gewann. Für die Rollen der Clanangehörigen in Marseille verpflichtete Kren junge Schauspieler, die das Leben im Brennpunkt Quartier Nord kennen. Und bei der Besetzung des „Roten“, eines Strippenziehers aus Wiens Unterwelt, fiel die Wahl auf jemanden, den Kren seit seiner Kindheit kannte: Theaterregisseur Karl Welunschek, der viel mit seiner Mutter, der Schauspielerin Brigitte Kren, gearbeitet hatte. „Er war für mich immer eine sehr wilde Person“, erklärt Kren.

Welunschek hatte keinen einfachen Start, wuchs als Waise in Heimen auf. „Deshalb waren ihm die Sprache und die Codes des Untergrundmilieus bekannt, die ich bei den ,echten‘ Schauspielern nicht finden konnte. Sein Casting war eine Offenbarung.“ Nach dem Dreh ist Welunschek verstorben, ihm ist die erste Folge gewidmet. 

Du willst mehr Entertainment-News?
FOLGE UNS AUF GOOGLE NEWS