Die Maskottchen der Fußball-Bundesligisten

Das Maskottchen des Rekordmeisters heißt "Berni"und ist nicht etwa ein Bernhardiner, sondern ein Braunbär. Lebensgroß steht das Pelztier im traditionellen Bayern-Trikot am Spielfeldrand und feuert seit 2004 die Mannschaft an. Bevor "Berni" ins Stadion einzog, gab es schon einmal ein Maskottchen mit Namen "Bazi". Ein Männchen mit Knollennase, Pausbacken und Lederhose, das still und heimlich einfach ersetzt wurde. Grund: unbekannt.

Mit den Vereinsfarben Gelb und Schwarz fiel es Borussia Dortmund nicht schwer, ein Maskottchen aus dem Tierreich zu finden. Es wurde natürlich die Biene. Nicht die "Maja", sondern die "Emma", die nach Lothar Emmerich benannt wurde, der in den 1960ern bei Dortmund der Torgarant schlechthin war. Seit dem Jahr 2005 ist "Emma" mit dabei und trägt – traditionell nach dem Gründungsjahr des Vereins – ein Trikot mit der Rückennummer 09.

Auch wenn das RB im Vereinsnamen offiziell RasenBallsport heißt, weiß jeder, dass dahinter das österreichische Unternehmen Red Bull steht. Das Logo ist der Stier und – welch Überraschung – ist auch das Maskottchen von RB Leipzig ein roter Stier. Bereits zwei Jahre nach Gründung des Vereins wurde der Glücksbringer eingeführt und feuert seit 2011 unter dem Namen "Bulli" den Ostklub an. 

Bereits seit 1965 werden die Gladbacher als "Fohlen" bezeichnet, was dem damaligen jungen Durchschnittsalter der Mannschaft geschuldet war. Man führte aber erst 1999 ein schwarzes Fohlen mit weißer Mähne als Maskottchen ein. Benannt wurde es nach Günter Netzer, genannt wird es aber "Jünter", was den Rheinländern besser von der Zunge geht. Ein vormals kreiertes Maskottchen mit dem Namen "Bumsi" hatte dagegen nie eine Chance.

Die Hessen haben seit 2006 ein Maskottchen, das bei jedem Heimspiel als Zuschauer dabei ist. Dabei handelt es sich um einen lebensechten Steinadler mit dem Namen "Attila". Betreut wird er bei den Spielen von einem professionellen Falkner. Dessen Frau ist übrigens dafür verantwortlich, dass der Raubvogel nicht – wie ursprünglich geplant – "Kurti" genannt wurde, denn das wäre für so ein erhabenes Tier nicht passend gewesen.

Im Wappen von Bayer 04 Leverkusen sind zwei Löwen zu sehen, was lag da näher, als einen Löwen als Maskottchen zu wählen. "Brian the Lion" ist seit 2002 der Glücksbringer der Werkself. Grund war vermutlich der ewige zweite Platz, nicht nur in der Liga, sondern auch im DFB-Pokal und in der Champions League.

In Wolfsburg dreht sich alles um den Wolf. Daher ist es keine Überraschung, dass das Maskottchen nicht nur ein Wolf ist, sondern auch so heißt. Wobei da irgendwie ein "ö" hineingerutscht ist, denn der Glücksbringer des VfL hört auf den Namen "Wölfi". Seit 1997 ist der Wolf bei Heimspielen immer am Spielfeldrand zu finden.

Wie kommt ein Elch nach Baden? Der Grund, warum die TSG Hoffenheim ausgerechnet einen Elch als Maskottchen gewählt hat, entzieht sich leider unserer Kenntnis. Sicher ist, dass "Hoffi", wie der Glücksbringer genannt wird, seit 2004 ständiger Begleiter der Kraichgauer ist. Imposant an ihm ist übrigens auch seine Größe von über zwei Metern.

Die Fußballmannschaft aus dem hohen Norden hat aktuell kein Maskottchen. Ob es jemals wieder eines geben wird, ist unklar. Dabei gab es in der Vergangenheit bereits zwei Glücksbringer, die aber in den Annalen der Geschichte verschwunden sind. Von 1964 bis Ende der 1980er-Jahre sorgte eine Heidschnucke namens "Pico" für tierische Unterstützung. Von 1994 bis 2000 war es eine Möwe mit dem Namen "Werdi".

Jeder weiß, dass im Berliner Stadtwappen der Bär dominiert. Logisch, dass es beim Bundesligisten Hertha BSC dann auch ein Bär als Maskottchen sein musste. 1999 wurde der brasilianische Braunbär mit dem ebenfalls brasilianisch klingenden Namen "Herthinho" eingeführt. Bemerkenswert ist die Größe: Mit 2,35 Metern ist der Bär eines der größten Maskottchen der Bundesliga.

Seit 2011 steht bei jedem Heimspiel des SC Freiburg ein Fuchs mit dem Namen "Füchsle" am Spielfeldrand. Das Maskottchen wurde aber bereits in den 1990er-Jahren erfunden. Damals hatte ihn der Karikaturist Christoph Härringer gezeichnet. Von der bloßen Zeichnung bis zum eigentlichen Maskottchen vergingen dann 18 Jahre. Auf die naheliegende Idee, den Greif als Glücksbringer zu nehmen, der auch im Wappen vorkommt, kam man nicht.

Als einziges Bundesliga-Maskottchen ist der Glücksbringer von Schalke 04 kein Tier, sondern einem Menschen nachempfunden. "Erwin" heißt er und stellt einen Bergarbeiter aus dem Kohlenpott dar. Seit 1995 ist das Männchen mit der Knollennase mit dabei und trägt auf der Rückseite des Trikots natürlich die Rückennummer 04 – das Gründungsjahr des Vereins (1904).

Ein offizielles Maskottchen hat der FC Augsburg nicht. Trotzdem – und das liegt ja nahe – arbeitet man mit der Augsburger Puppenkiste zusammen. So treten immer wieder Figuren aus dem Repertoire im Stadion auf. So etwa "Lukas der Lokomotivführer" und auch das "Kasperle" ist bei jedem Heimspiel mit dabei und versucht, das Ergebnis vorauszusagen. Die Gastmannschaften bekommen übrigens statt eines Wimpels jedes Jahr eine neue Figur aus der Puppenkiste überreicht.

In Stuttgart drückt bei Heimspielen ein Krokodil als Glücksbringer dem VfB die Daumen. Damit ehrt man seit 1992 ein Krokodil aus dem Stuttgarter Zoo. Als Name wurde "Fritzle", in Anlehnung an Fritz Walter, gewählt. Dabei handelt es sich aber nicht um den Kaiserslauterer Fritz Walter, sondern um einen Namensvetter, der von 1987 bis 1994 über 100 Tore für die Stuttgarter schoss.

Die Spieler von Union Berlin werden auch die Eisernen genannt. Das machte man sich auch beim Maskottchen zunutze und führte im Jahr 2000 mit Ritter "Keule" einen Glücksbringer ein. Mit Ritterrüstung und Morgenstern steht der 2,35 Meter große Kamerad bei den Heimspielen von Union am Spielfeldrand und feuert die Mannschaft an. 

Er ist zweifelsfrei das berühmteste Maskottchen der Bundesliga: Seit 1950 hat der 1. FC Köln einen Geißbock als Glücksbringer – lebend versteht sich. Benannt nach dem Spielertrainer Hennes Weisweiler ist seit 2019 "Hennes IX." bei Heimspielen immer dabei. Die Idee für das Maskottchen hatte eine Zirkusdirektorin, die dem Verein auf einer Karnevalssitzung einen Geißbock als Glücksbringer zum Geschenk machte.

Das wohl älteste Maskottchen der 36 Bundesligavereine ist auf der Alm in Bielefeld zu finden. Auch wenn Stier "Lohmann" erst 2006 offiziell als Maskottchen im Stadion mit dabei ist, geht der Glücksbringer auf das Jahr 1925 zurück. Damals war dort, wo sich heute das Stadion befindet, eine Wiese, auf der der Kühe grasten. Diese Wiese gehörte Bauer Lohmann, der sie schließlich an die Arminia verpachtete. So schließt sich der Kreis.

Der nördlichste Bundesligaclub, Holstein Kiel, hat mit "Stolle" einen Storch als Maskottchen. Das lag nahe, da die Kieler seit jeher als die Störche bezeichnet werden. Der Grund dafür liegt jedoch im Dunkeln. Seit 2006 bringt in Kiel der Storch also nicht nur die Kinder, sondern auch hoffentlich das Glück ins Holstein-Stadion.

Seit 2005 kommt der Drache "Eddy" zu jedem Heimspiel der Spielvereinigung Greuther Fürth in den Ronhof und feuert die Mannschaft an. Standesgemäß zu den Vereinsfarben Grün und Weiß ist auch der Drache vollkommen in Grün gehalten. Seinen Namen erhielt er nach dem ehemaligen Präsidenten Edgar Burkhart. 

Im Jahr 2007 entstand die Idee, dem VfL Bochum ein Maskottchen zu geben. Heraus kam eine Maus – eine Anspielung auf die Mannschaft, die immer wieder als "Graue Maus" bezeichnet wurde. Der Bochumer Glücksbringer ist jedoch nicht grau, sondern wie die Vereinsfarbe, blau – nicht zu verwechseln mit dem Maskottchen vom SC Paderborn. Die Maus bekam den Namen "Bobbi Bolzer" in Anlehnung an Kinder, die auf dem Bolzplatz Fußball spielen.

Der HSV wird auch als Dino unter den Bundesligisten bezeichnet. Grund ist die 54-jährige und damit längste ununterbrochene Liga-Zugehörigkeit. Daher lag es nahe, im Jahr 2003 einen Dinosaurier als Maskottchen einzuführen, der auf den Namen "Hermann" hört. Benannt wurde Dino nach dem DSV-Skitrainer Hermann Rieger, der beim HSV 26 Jahre als Masseur tätig war und Kultstatus erreichte.

Ein Wildschwein sollte es sein, das im Jahr 2006 vom KSC als Maskottchen auserkoren wurde. Es löste seinen Vorgänger, den Fuchs "Swinny" ab, der zwölf Jahre lang als Glücksbringer diente. Das Wildschwein mit Namen "Willi Wildpark" – die Karlsruher spielen im Wildpark-Stadion – trägt auf dem Trikot die Rückennummer 94, die an das Gründungsjahr 1894 erinnert.

Gleich zwei Maskottchen hat der VfL Osnabrück zu bieten. Sie sehen aus wie Geschwister, wobei das eine Maskottchen einen weißen, das andere einen lilafarbenen Kopf hat. Mit Basecap bzw. blonden Zöpfen freuen sich die beiden über jeden Sieg ihrer Mannschaft. Die Namen "Li & La" sind an die Vereinsfarben Lila und Weiß angelehnt.

Noch ein Bundesligaverein mit einem Bären als Maskottchen ist der 1. FC Heidenheim. Der Glücksbringer hört auf den Namen "Paule" und ist seit 2007 fester Bestandteil bei Heimspielen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen gewöhnlichen Teddybären, sondern um einen Steiff-Bären. Dieser wird von der im benachbarten Giengen an der Brenz ansässigen Firma Steiff gestiftet und hat auch den berühmten Knopf im Ohr.

Aktuell hat Fortuna Düsseldorf kein Maskottchen, in der Vergangenheit gab es aber mehrere Versuche. Der letzte stammt aus dem Jahr 2005, als die Mannschaft in der Regionalliga Nord den letzten Tabellenplatz belegte. Mit dem Schwein "Toni" sollte das Glück zurückkehren – was es auch tat. In den kommenden fünf Spielen siegte die Fortuna und blieb in der Liga. Das Schwein ging aber danach bereits wieder in Rente.

Die Zweitligamannschaft von Jahn Regensburg wird regelmäßig von "Jahni" angefeuert. Was das Maskottchen aber darstellt, das weiß man nicht so genau – nicht einmal beim Jahn selber. Dort heißt es, dass es "eben einfach der Jahni" ist. So lassen wir unserer Fantasie freien Lauf und sehen in dem Glücksbringer vielleicht einen Bären, einen Hund, einen Hamster, einen Löwen oder vielleicht einfach nur ein Fabelwesen wie den in Bayern gut bekannten Wolperdinger.

Der SC Paderborn hat bereits seit 1998 sein Maskottchen gefunden: Eine blaue Maus mit dem Namen "Holli". Damit taucht die Maus – und dann auch noch eine blaue – gleich bei zwei Zweitligamannschaften auf, denn auch der VfL Bochum hat ein solches Maskottchen. "Holli" wurde 2009 im Übrigen Deutscher Meister beim Maskottchenrennen in Berlin.

In den 1990er Jahren versuchte man sich beim Club mit dem Ritter "Frankie" an einem Maskottchen, das mit Ritterrüstung und Comicgesicht allerdings nicht gut bei den Fans ankam. Nach kurzer Zeit verschwand der Glücksbringer somit wieder. Für die Aktion "Nürnberg gewinnt" führte man dann für kurze Zeit einen Boxer-Mix mit Namen "Max" ein. Mittlerweile verzichtet der Club aber auf ein Vereinsmaskottchen.

Ein Hund steht seit 2013 am Spielfeldrand in der HDI Arena und feuert bei Heimspielen die Mannschaft von Hannover an. Der Name: "Eddi". Nachempfunden ist das Maskottchen im Übrigen einem sogenannten Schweißhund, der als Jagdhund eingesetzt wird. Lange Zeit hatten die Hannoveraner keinen Glücksbringer. Das letzte Maskottchen, ein Wolf namens "Hanno" verschwand nach nur zwei Spielzeiten in den 1990er-Jahren spurlos.

2015 suchte man in Sandhausen nach einem Maskottchen, bekam viele Vorschläge und entschied sich für einen Dachs. Der Name des Glücksbringers ist "Hardi", eine Anspielung auf die Schwetzinger Hardt, in der das Hardtwaldstadion von Sandhausen zu finden ist. 

Die Eintracht aus Braunschweig hat in ihrem Vereinswappen den Löwen abgebildet. Und auch das Maskottchen ist – oh Wunder – ein Löwe. Er hört auf den Namen "Leo" und trägt die Rückennummer 1895, das Jahr, in dem der Verein gegründet wurde. Die Mähne des Löwen ist im Übrigen in den Vereinsfarben Blau und Gelb gehalten.

Aktuell hat der FC St. Pauli kein Maskottchen und ob er jemals eines haben wird, ist fraglich. Denn die beiden jüngsten Versuche scheiterten kläglich. 2015 sollte es mit "Paulinho" ein Elefant sein, ein Jahr später mit "Zecki" gar eine Zecke! Das kam bei den Fans allerdings nicht gut an, weswegen bis heute keine Versuche mehr unternommen wurden, einen neuen Glücksbringer zu etablieren.

Der "Kalle vom Dalle" ist ein knallroter Fuchs und feuert seit 2014 die Mannschaft der Würzburger Kickers an. Der Name kam nicht von ungefähr, denn das Stadion der Würzburger steht am sogenannten Dallenberg. Auf dem Rücken trägt das Maskottchen mit der Trikotnummer 1907 das Gründungsjahr.