Legendäre Fußball-Interviews

Trapattonis legendäre Pressekonferenz 

An dieser Stelle darf natürlich die legendäre Pressekonferenz des ehemaligen Bayern-Trainers Giovanni Trapattoni nicht fehlen. Fehlende Leistung der Spieler sorgten bei der Pressekonferenz 1998 für einen Wutausbruch, der bis heute in der Bundesliga seinesgleichen sucht. Dreieinhalb Minuten redet Trapattoni sich in Rage, seine Ausdrucksweisen teils unverständlich, teils unmissverständlich. Er verabschiedete sich mit den legendären Worten "Ich habe fertig" und schloss sich in der Kabine ein. 

Oliver Kahn: "Wir brauchen Eier!"

Nach einer 2:0 Niederlage des FC Bayerns gegen Schalke 04 wird der Torwart Oliver Kahn 2003 interviewt. Der Reporter will von Kahn klare Worte, für die sei er schließlich bekannt. Kahn ist sichtlich schlecht drauf und gibt dem Reporter nur einsilbige Antworten. Auf die Frage, warum die Bayer verloren hätten antwortet Kahn: "Weil wir keine Tore geschossen haben". Was gefehlt habe? Kahn antwortet deutlich mit "Eier" und lässt den Reporter ein wenig auflaufen. 

Uli Hoeneß beschimpft auf der Jahreshauptversammlung Fans 

Weniger sportlich geht es bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern weiter. 2007 schießt Vereinspräsident Uli Hoeneß gegen die Fans. "Was glaubt ihr eigentlich, was wir das ganze Jahr über machen, damit wir Euch für sieben Euro in die Südkurve gehen lassen können? " ist die einleitende Frage, die Hoeneß selbst beantwortet. Von "Geld aus der Tasche ziehen" bis "da müsst ihr euch einen neuen Vorstand suchen" lässt Hoeneß nichts anbrennen. 

Marko Krotz: wütendes Sky-Interview 

Als Reporter nach dem Spiel muss man unangenehme Fragen stellen. Wie schon bei Oliver Kahn gesehen, sind die Spieler nicht immer nett und kooperativ. So auch Marko Krotz vom VfB Stuttgart im Sky-Interview nach einer erneuten Niederlage im Jahre 2013. Reporterin Laura Wontorra stellt Fragen zu Leistung und Spielsystem. Sichtlich genervt gibt Krotz erst patzige Antworten, beleidigt Wontorra, gibt dem Trainer die Schuld und zischt sauer aus dem Interview davon. 

Per Mertesacker und die Eistonne 

Nach dem kraftzehrenden Spiel Deutschland gegen Algerien 2014 wird Per Mertesacker zum Spiel befragt. Ihm sieht man an: Es war ein verdammt anstrengendes Spiel. Dass Mertesacker keine Lust auf das Interview hat, merkt man relativ schnell. "Was wollen Sie? Was wollen Sie jetzt direkt von mir nach dem Spiel?" fragt er den Reporter.  Mertesacker hat nur eins im Kopf: Drei Tage in die Eistonne legen und dann "sehen wir weiter". In dem Jahr wird Deutschland Weltmeister. 

Thomas Müller antwortet auf Bayrisch 

Ebenfalls WM 2014. Deutschland ist Weltmeister in Brasilien geworden. Die feiernde Nationalmannschaft wird interviewt. Eine brasilianische Reporterin befragt Thomas Müller auf englisch, wie er sich jetzt fühle, als bester Schütze der WM. Müller macht ihr den Job nicht leichter, indem er auf tiefsten Bayrisch auf ihre Frage antwortet und die Reporterin mit fragendem Gesicht stehen lässt. 

Danny da Costa interviewt sich selbst 

Manche Spieler brauchen überhaupt keinen Reporter, der ihnen die Fragen stellt. Der Frankfurter Spieler Danny Da Costa interviewt sich 2018 einfach selbst. Anstatt auf Fragen zu warten, stellt er sich diese selber und beantwortet sie direkt mit. Das zeigt zum einen, wie oft die gleichen, generischen Fragen gestellt werden, zu anderen aber auch, wie sympathisch man als Fußballer mit nervigen Fragen umgehen kann.